Kameraperspektiven: Unterschiede und Möglichkeiten

Definition: Kameraperspektiven

Die Kameraperspektive (auch Kamerastandpunkt, Kameraachse) bestimmt, aus welchem Blickwinkel die Kamera eine Person oder ein Objekt filmt. Man unterscheidet dabei zwischen Normalsicht, Untersicht, Aufsicht, Obersicht und Schrägsicht sowie verschiedenen Abwandlungen der jeweiligen Kameraperspektiven.

Je nach Filmart, kann der Regisseur diese zu einem gewissen Teil oder sogar komplett bestimmen. Während eines Filmes wechseln die Kameraperspektiven viele Male und gewähren so unterschiedliche Einblicke in das Geschehen.

Alle Kameraperspektiven ermöglichen eine jeweils andere Sichtweise auf das Motiv und erzielen damit verschiedene Wirkungen. So kann eine Person klein, groß, einsam oder bedrohlich erscheinen. Die Kameraperspektiven stellen demnach sowohl eine physische und psychische Verbindung zwischen dem Zuschauer und dem dargestellten Geschehen her.

Ein YouTuber zeigt interessante Kameraperspektiven.

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Unterschiede

Die Normalsicht (engl.: straight-on-angle, eye level)

Die Normalsicht versucht, die natürliche Wahrnehmung des Menschen nachzuempfinden. Daher befinden sich Kamera und Motiv auf Augenhöhe. Mit der Normalsicht möchte man keine bestimmte Wirkung erzielen. Es soll lediglich die gewöhnliche, alltägliche Perspektive dargestellt werden. Sie ist daher eine der meist-verwendeten Kameraperspektiven.

Normalsicht als Auf- oder Untersicht: Es ist ebenfalls möglich, dass die Normalsicht wie andere Kameraperspektiven fungiert. Hierbei passt sich die Normalsicht der Höhe des Protagonisten bzw. eines Objekts an und kann so als Auf- bzw. Untersicht wirken. Das ist der Fall, wenn z.B. von einem hohen Gebäude auf den Boden gefilmt wird (Aufsicht) oder die Sicht von Kindern (Untersicht) dargestellt werden soll.

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Twin Peaks: Aus der Sicht des Opfers!

Die Aufsicht (engl.: High-Angle-Shot)

Die Aufsicht, auch Obersicht genannt, filmt den Akteur oder das Objekt von einer hohen, vertikalen Position.

Die Aufsicht hat verschiedene Wirkungen und Funktionen. Die Bekanntesten:

  • Überblick über das Geschehen
  • Erfassung mehrerer Akteure, z.B. während einer Schlacht
  • Betonung der Höhe einer Schlucht oder Ähnlichem
  • Bewusstes Weglassen von Horizont bzw. Vordergrund/Hintergrund
  • Vermittlung von Unterlegenheit und Machtlosigkeit.

Die Vogelperspektive: Die Vogelperspektive ist eine extreme Form der Aufsicht und eine häufig genutzte Kameraperspektive. Wie aus der Sicht eines Vogels, wird die Kamera auf einem hohen Standpunkt platziert und erfasst das Motiv von schräg oben. Der Zuschauer erhält dadurch einen guten Überblick über das Geschehen. Bei professionellen Filmproduktionen (bspw. Imagefilm) wird diese Kameraperspektiven-Art mit einem Kamerakran realisiert.

Top-Shot: Der sogenannte Top-Shot ist noch extremer als die Vogelperspektive. Die Kamera wird auf einen äußerst hohen Standpunkt gesetzt und nimmt das Geschehen aus einem 90°-Winkel von oben auf.

Die Untersicht (engl.: Low-Angle-Shot)

Bei dieser Kameraperspektiven-Art befindet sich das Objektiv in einer niedrigeren Position als das Motiv. Die Einstellung wird demnach unterhalb der Augenhöhe aufgenommen. Da sich die Kamera unterhalb des Protagonisten oder des Objekts befindet und nach oben filmt, resultiert eine optische Verzerrung des Motivs. Der Effekt verstärkt sich, je größer der Kamerawinkel ist.

Die Untersicht erfüllt verschiedene Funktionen:

  • Verstärkung der Größe eines Protagonisten oder Objektes
  • Starke, überlegene, heroische oder bedrohliche Wirkung der Akteure
  • Mächtige und eindrucksvolle Darstellung von Gebäuden oder Objekten
  • Entfernung des Vordergrundes, Horizontes oder umliegender Objekte
  • Betonung von Handlungen in der Höhe, z.B. Flug

Froschperspektive: Die Froschperspektive stellt eine extreme Form der Untersicht dar. Wie ein Frosch auf der Erde fängt diese Perspektive das Geschehen vom Boden aus ein. Die Kamera befindet sich auf einem niedrigen Standpunkt, meist dem Boden und filmt das Motiv aus einem steilen Winkel von bis zu 90°. Hierbei handelt es sich um eine der am wenigsten genutzten Kameraperspektiven.

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Die Schrägsicht (engl.: Dutch Angle)

Bei dieser Kameraperspektiven-Art befindet sich das Objektiv in einer schrägen Position zum Protagonisten oder Gegenstand. Die Schrägsicht kann mit den Kameraperspektiven Auf- bzw. Untersicht kombiniert werden.

Folgende Emotionen und Wirkungen werden mit der Schrägsicht erzielt:

  • Darstellung von Spannung, Verwirrung, Unwohlsein oder Gleichgewichtsverlust
  • Vermittlung eines irrealen Eindrucks, z.B. eines Traumes
  • Entstehung einer inneren Unruhe innerhalb der Szene
  • Vermittlung einer drohenden Gefahr

Kameraperspektiven und Einstellungsgrößen

Die Einstellungsgröße beschreibt den Abstand zum Protagonisten oder einem Objekt.

Die Kameraperspektiven bilden zusammen mit den Einstellungsgrößen eine wichtige Einheit, denn Einstellungsgrößen entscheiden, wie nahe man etwas zu sehen bekommt, während die Kameraperspektiven bestimmen, wie man es sieht. Daher müssen beide vor dem Dreh in Relation zueinander genauestens geplant werden.

Möglichkeiten

Supertotale / Panorama (engl.: extreme long shot)

Die Supertotale präsentiert ein weitläufiges Gebiet, wie z.B. eine Landschaft. Der Zuschauer soll in erster Linie einen Überblick über die Umgebung erhalten. Die Darsteller spielen hierbei keine Rolle, und sind, sofern vorhanden, kaum sichtbar. Details werden ebenfalls komplett vernachlässigt. Häufig wird die Supertotale mit den Kameraperspektiven Normalsicht oder Aufsicht kombiniert.

Totale (engl.: long shot)

Die Totale zoomt weiter heran, zeigt den gesamten Handlungsspielraum und dient der Orientierung. Diese Kameraperspektive wird ebenfalls meist mit den Kameraperspektiven Normalsicht und Aufsicht verbunden.

Halbtotale (engl.: medium long shot, semi long shot)

Im Gegensatz zur Totalen rückt die Halbtotale näher an das Geschehen heran, sodass die Figuren von Kopf bis Fuß zu sehen sind. Diese Einstellungsgröße wird bei Menschengruppen eingesetzt sowie bei körperlichen Aktionen. Wenn etwas in der Halbtotalen gefilmt wird, ist die Körpersprache von größerer Bedeutung als der Dialog. Bei der Halbtotale werden, je nach angestrebter Wirkung, alle Kameraperspektiven eingesetzt.

Amerikanische (engl.: medium shot)

Die Amerikanische wird als solche bezeichnet, da sie zur besten Zeit der amerikanischen Westernfilme entstand und von da an an Beliebtheit gewann. Der Akteur wird von etwas unter der Hüfte bis zum Kopf erfasst, sodass man einen eingesteckten Revolver noch vollständig sehen könnte, was für die damaligen Westernfilme sehr wichtig war.

Halbnahe (engl.: Full Shot, Waist Shot)

Die Halbnahe stimmt am ehesten mit dem natürlichen menschlichen Sehen überein. Sie präsentiert die gesamte obere Körperhälfte des Darstellers und setzt den Fokus auf die Gestik. Diese kann durch die Mimik unterstrichen werden, wobei diese nicht im Vordergrund steht. Der Hintergrund wird bei dieser Einstellungsgröße kaum oder nur unterbewusst wahrgenommen.

Nahaufnahme (engl.: close shot, medium shot, mid shot)

Die Akteure werden von der Brust aufwärts gezeigt, sodass das Gesicht im Fokus steht. In der Nahaufnahme lässt sich die Mimik besonders gut erkennen, was es vereinfacht, bestimmte Emotionen an den Zuschauer zu vermitteln.

Detail (engl.: extreme close-up)

Beim Detail werden Objektstrukturen, Kleinobjekte oder Körperteile besonders groß und genau herausgestellt. Details einer Handlung, die ansonsten nicht wahrgenommen würden, heben sich so deutlich hervor. Je nachdem, welche der Kameraperspektiven eingesetzt wird, kann das Detail unterschiedlich aussehen.

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